Montag, 4. Januar 2010

Keynesianismus Teil II / II


2. Der K. hat die Form von systematisierter -> Fiskalpolitik bis hin zu -> Globalsteuerung und-> Politischer Planung in allen entwickelten -> Industriegesellschaften des Westens bis Anfang der 1970er Jahre eine große praktische Bedeutung gehabt, unabhängig davon, ob konservative, christdemokratische oder sozialdemokratische Parteien die Regierungsmehrheit stellten. Allerdings besitzen -> Sozialdemokratie und -> Gewerkschaften bis heute eine größere Sympathie für keynesianische Wirtschaftssteuerung, und ihnen nahestehende Wissenschaftler haben ihn zum Postkeynesianismus weiterentwickelt. Neue Stagflationstendenzen (Arbeitslosigkeit und -> Inflation), die nach Ansicht seiner Kritiker vom K. erzeugt wurden, sowie seine wirtschaftspolit. Konzentration auf gesamtwirtschaftl. Aggregate bei Vernachlässigung der sektoralen Strukturen haben ebenso zu seinem Niedergang beigetragen wie der polit. Sieg neoliberaler und neokonservativer Parteienbündnisse, die in der -> Staatsintervention das Problem und nicht die Lösung sehen (Präsident R. Reagan 1981 in den USA) und statt dessen den -> Monetarismus oder die Angebotspolitik favorisieren. Heute hat sich in der vergleichenden polit-ökon. Forschung die Tendenz durchgesetzt, die durch jeweilige nat. soziopolit. Bündnisse und institutionelle Konfigurationen bestimmten wirtschafts- und sozialpolit. zu analysieren, anstatt den Ggs. K. und Neoklassik (Monetarismus) zum Ausgangspunkt zu wählen.  

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